Schwarz & Weiß

Das HAARP Projekt

Von Norbert Marzahn (Merlin@normarz.snafu.de)
31 Aug 1996

"Löcher im Himmel. Der geheime Krieg mit dem Ionosphärenheizer HAARP."

Titel des neuen Buches von Nick Begich und Jeane Manning, das in deutscher Übersetzung am 4.9. erscheint.

Löcher im Himmel. Ein geheimes Rüstungsprojekt soll die Ozonschicht zerschießen und die Ionosphäre aufheizen. Wissenschaftler zündeten 1945 im Auftrag von Militärs die erste Atombombe. Wie sie später bekannten, wußten sie vorher nicht, ob die nukleare Kettenreaktion möglicherweise die gesamte Erdatmosphäre verbrennen würde. Die Chancen standen 50:50 . Die Bombe wurde trotzdem gezündet. Es ging noch einmal "gut".

Amerikanische Militärs haben jetzt in aller Heimlichkeit eine *hochriskante* Testserie für den Einstieg in ein neues, futuristisches Waffensystem gestartet. Wie 1945 (Atombombe) ist der Ausgang ungewiß. Nach Meinung entsetzter Wissenschaftler steht wieder einmal das Leben auf der Erde in seiner jetzigen Form und die Existenz unseres Heimatplaneten selbst auf dem Spiel. Das dokumentieren Jeane Manning und Nick Begich in ihrem neuen Buch "Löcher im Himmel". Es ist das Ergebnis von sieben (7) Jahren Recherchen, gemeinsam mit Wissenschaftlern und Umweltschützern.

Eine der größten Bedrohungen der Menschheit heute, das gilt unter Wissenschaftlern als ausgemacht, ist das Ozonloch. Mögliche Auswirkungen reichen vom Hautkrebs bis zur Verschiebung von Klimazonen, von Dürrekatastrophen bis zur dauernden Überschwemmung ganzer Erdteile. Inzwischen wird weltweit Jagd auf Ozonkiller wie FCKW gemacht. Das ist auch richtig so. Aber während sich in Deutschland Asthmatiker darum sorgen, daß die Pharmaindustrie endlich FCKW-freie Asthma-Sprays herstellt, sollen riesige Löcher in die Ionosphäre geschossen werden. Das berichten Mannig und Begich.

Der Wahnsinn hat Geschichte: Schon 1958 wurden 3 Atombomben im Weltraum gezündet, um das Wetter zu beeinflussen. Zwei Jahre später begann eine Serie von Klimakatastrophen. 1961 wurden 350.000 Kupfernadeln (jede 2-4 cm lang) in die Ionosphäre geschossen. Unser Planet revanchierte sich mit einem Erdbeben der Stärke 8,5 in Alaska, in Chile rutschte ein Großteil der Küste ins Meer. Ein Jahr später zündeten Russen und Amerikaner 300 Megatonnen in der Stratosphäre, und rissen riesige Löcher in die Ozonschicht.

Jetzt kommt es weit schlimmer: 320 km nordöstlich von Anchorage, in der Einsamkeit Alaskas, entsteht, so berichtete auch Der Spiegel in einer kleinen Notiz, "ein Antennenwald aus 360 Masten, je 24 m hoch". Mit dieser Anlage, das dokumentieren Manning und Begich in Ihrem Report, wollen Militärs gebündelte, gepulste Hochfrequenzstrahlen in die Ionosphäre schicken, um den Schutzgürtel zu erhitzen, zu verschieben. In die Ionosphäre sollen gigantische "Linsen" gebrannt werden, die Strahlen gebündelt zurück zur Erde schicken.

Die wissenschaftlichen Grundlagen für das Projekt HAARP (High Frequency Active Auroral Research Project) hat der Tesla-Schüler Bernard Eastlund geschaffen. Seine Arbeit wurde 1985 zum Patent angemeldet. Schon der Titel des Patents klang bedrohlich: "Methode und Vorrichtung zur Veränderung eines Bereiches in der Atmosphäre, Ionosphäre und/oder Magnetosphäre der Erde." (!!!) Eastlund, der wenige Jahre später aus Geldmangel die Kontrolle über das Patent verlor, sagt heute, die Antennenanlage sei der Anfang einer gigantischen *Strahlenwaffe*, die Satelliten, Raketen und Kommunikationsnetze zerstören könne!

...und die doch sicherlich auch "UFOs" zerstören kann, oder!? (Anm. NM).

Gewollte oder ungewollte Nebenerscheinung: Klimakatastrophen auf der Erde, ganze Erdteile ungeschützt der Weltraumstrahlung ausgesetzt. Eastlunds Kollege Richard Williams, Physiker an der Princeton-University: "Globaler Vandalismus! Hier werden riesige Mengen Energie in die obere Atmosphäre geschossen, und wir wissen nicht, was passieren wird."

Die amerikanische Regierung wiegelt ab: "Eine rein wissenschaftliche Einrichtung." Doch Rüstungsvorhaben traditionell wohlgesonnene Quellen lächeln nur über diese müde Entschuldigung. Die amerikanische Electronic Engineering Times: "Eine gigantische Strahlenwaffe." Janes Defense Weekly: "Riesiges militärisches Potential."

Riesiges Gefährdungspotential ebenso: Selbst die obligate Umweltstudie, für HAARP von Air-Force und Marine erstellt, erwähnt sicherheitshalber "Veränderungen der Ionosphäre", die den Ozongürtel beeinflussen könnten.

Warum zerschießt ein Staat, der sich sonst gern ganz vorne an der Umweltschutzfront zeigt, mit Strahlenkanonen die Ozonschicht? Warum geht man wissend das Risiko einer unkontrollierbaren Kettenreaktion im Weltraum ein? Die Anwendungen von HAARP sind eben zu verlocken für Generäle und Großfirmen:

Mit HAARP können elektromagnetische Entladungen freigesetzt werden, die die Elektronik des Gegners zerstören. Mehrere in großer Höhe gezündete Nuklearsprengkörper mit hoher EMP (Elektromagnetischer Puls-) Wirkung gehörten bisher zu jedem nuklearen Angriffsszenario. Mit HAARP geht das auch ohne Atombomben.

Wie mit einem Elektro-Tomographen kann HAARP bis in die Tiefen der Erde blicken, nach geheimen Bunkern suchen oder nach Erdölvorkommen. Daß bestimmte Strahlen gefährlich für Menschen, Tiere und Pflanzen sind, soll mit in Kauf genommen werden.

HAARP kann als Super-Radar eingesetzt werden und gleichzeitig Marschflugkörper außer Gefecht setzen. Und alles, das freut die Generäle ganz besonders, ohne gegen Abrüstungsverträge, Nuklearteststopps, oder Verträge gegen antiballistische Abwehrsysteme zu verstoßen. Und auch ohne, bisher zumindest, großes A